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Autorenbildsarahwalther

Zu viel können, zu viel müssen, zu viel wollen…



um am Ende gar nichts zu tun!

 

Dieses Nichtstun ist doch gar nicht so einfach zu praktizieren. Denn ständig sitzt einem der Druck der unbegrenzten Möglichkeiten im Nacken. Ständig erzählt einem diese Stimme im Kopf, etwas Sinnvolles mit seinem
Leben anzufangen. Ja keine Stunde und Minute ungenutzt zu lassen.

 

Wenn dann mal ein Tag kommt, an dem man sich eigentlich zu nichts aufraffen will - und ja eigentlich auch nicht müsste! - lässt einen diese Stimme nicht in Ruhe!

 

„Das Leben ist zu kurz, um einfach rumzusitzen!“, schreit es dann laut!

 

Mich setzt das ganz schön unter Druck! Manchmal strengt mich das auch ganz schön an.

 

So habe ich heute den halben Tag damit verbracht, die Möglichkeiten, den Tag auszufüllen, sinnvoll zu nutzen und produktiv zu sein, durchgespielt.

 

Am Ende des Tages habe ich dann vor allem eines davon getan: NICHTS!

 

Was ich davon hatte: Völlige Unzufriedenheit!

 

Diese Unzufriedenheit hat mir dann den letzten Arschtritt verpasst, so dass ich mich anzog und regelrecht vor ihr floh.

 

In der Zwischenzeit regnete es, war dunkel und windig.

 

Doch schon nach einem paar Minuten spürte ich, dass es die beste Entscheidung war.

 

„Das hättest du echt mal schon früher machen können!“, tönte es natürlich aus meinem Inneren.

 

Was hielt mich also ab? Das ich kein Ziel, ja nicht mal eine Richtung hatte!

 

Denn wer kennt es nicht: Bevor wir überhaupt losgehen, brauchen wir ein Ziel oder zumindest eine Richtung.

 

Wir haben verlernt, einfach loszugehen!

 

Wir sollten losgehen, um des Losgehen Willens!

 

Denn was mir auf meinem Weg begegnet ist, waren die Momente des Lebens, die mich glücklich machen:

 

Regentropfen, die in der Pfütze hüpften, der Wind, der meine Haare zerzauste, der Geruch von Waffeln, das Geräusch des Regens auf meinem Regenschirm!

 

Genau hier steckt das Paradox:

Wir glauben, wir müssen ständig was tun, um nicht das Gefühl zu haben, Zeit zu verschwenden. Aber manchmal führt genau dieses 'Nichts-Tun-Wollen' zu noch mehr Unzufriedenheit. Ist es nicht verrückt? Wir laufen vor der Ruhe weg, weil wir denken, sie bringt uns nicht weiter, nur um am Ende festzustellen, dass sie uns genau das gibt, was wir gesucht haben – ein Gefühl von Freiheit und die kleinen Glücksmomente des Lebens.

 

Einfach mal loszugehen, ohne Ziel, ohne Plan, das ist es vielleicht, was wir öfter tun sollten. Wir brauchen dafür nicht mal eine Richtung, um zu erkennen, was uns wirklich guttut. Manchmal ist es der regnerische Spaziergang ohne Ziel, der uns die Augen öffnet und uns zeigt, was im Leben wirklich zählt.

 

Das Leben hält so viele unerwartete Freuden bereit, wenn wir nur bereit sind, sie zu erkunden. Vielleicht sollten wir alle ein bisschen mehr darauf vertrauen, dass auch das scheinbare 'Nichtstun' seinen Wert hat. Denn am Ende sind es diese unerwarteten, kleinen Momente, die unser Leben reich und voll machen.

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